Warum sich scharfe Messer lohnen
Quelle: Landwirtschaftskammer OÖ
Raygras, Knaulgras und Co. wollen geschnitten werden
Ein Nachteil moderner, rotierender Mähtechnik ist, dass stumpfe Messer mit ausreichend Leistung an der Zapfwelle ausgeglichen werden können. Aber nur vermeintlich, denn sauber geschnitten wird nur mit guter Messerschärfe. Und diesen sauberen, glatten Schnitt brauchen die Gräser für den raschen Wundverschluss und den Wiederaustrieb. Ein angenehmer Nebeneffekt, der sich sowohl finanziell als auch im Hinblick auf die Emissionen sofort auswirkt, ist der geringere Treibstoffverbrauch. Mit guter Schneide mäht es sich einfach leichter! In Zeiten hoher Energiepreise und des Klimawandels ein weiteres gewichtiges Argument für scharfe Messer.
Warum ist eine angepasste Schnitthöhe so entscheidend?
Die Futtergräser speichern die Reservestoffe in der Halmbasis. Wird zu tief gemäht, werden sowohl die "Speicherorgane“ geschädigt, als auch die dringend notwendige Restassimilationsfläche. Diese brauchen die Pflanzen nach einem Schnitt ganz dringend um sofort wieder mit der Photosynthese und erneuten Massebildung fortzufahren. Wird sie mitgeerntet verzögert sich der Nachwuchs erheblich. Zusätzlich leidet die Futterqualität aufgrund des erhöhten Rohfaseranteils an der Halmbasis.
Bei einer im Bestand gemessen Schnitthöhe von rund 8 cm bleiben sowohl die Reservestoffe als auch genügend Restassimilationsfläche erhalten. Dann erfolgt auch ein rascher Wiederaustrieb.
Besonders wichtig in trockenen Jahren
Die vergangenen Jahre 2021 und 2020 waren vielerorts gekennzeichnet von ausreichend Niederschlägen. Zwei Erholungsjahre für viele Grünlandflächen die von den vorangegangenen Trockenjahren stark gezeichnet waren. Gerade in trockenen Jahren ist es umso wichtiger, die einfachen Dinge wie Schnitthöhe und Messerschärfe konsequent umzusetzen.
Diese Bilder sprechen eigentlich für sich selbst. Das Ergebnis von nicht ausreichender Schnitthöhe in Kombination mit einer Trockenperiode - die Gräser stellen das Wachstum ein und übrig bleiben ein paar wenige Kräuter. Selbst wenn sich solche Flächen nach ausreichend Niederschlag wieder regenerieren bleibt eine nachhaltige Schädigung des Grünlandbestandes zurück.
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