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Grünlandnutzung im Herbst

Quelle: landwirt.com

Nutzen Sie Ihre Grünlandbestände anstatt sie überständig in den Winter gehen zu lassen! Dann wird auch der Wiederaufwuchs gute Erträge und Qualitäten bringen.

Das heurige Grünlandjahr brachte überdurchschnittliche Erträge. Das Wachstum war enorm, die Futterkonservierung und auch die Weidegänge gestalteten sich jedoch aufgrund der nassen Witterung nicht einfach. Nach dem trockenen Sommer 2013 folgte ein besonders feuchtes Jahr 2014. Die Grasnarben, insbesondere die nachgesäten Bestände, erholten sich von der Dürre im Vorjahr, einige wurden aber durch Spur-, Fahr- oder Trittschäden  wieder verletzt. Was kann im Spätherbst noch für das Grünland getan werden?

Die Reihung der besten Möglichkeiten das Herbstfutter auf den Wiesen und Weiden zu nutzen, sieht wie folgt aus: Nachweide – späte Herbstsilage – Mulchen. Bestände über 10 cm Wuchshöhe haben Probleme bei der Überwinterung (Schneeschimmel) und „vergammeln“ den ersten Aufwuchs im Frühjahr. 

Wenn möglich weiden!

Nach Erfahrungen der letzten Jahre zeigte sich der Spätherbst bis in den November/Dezember hinein relativ warm und immer noch wüchsig. In diesem Jahr kommt hinzu, dass die Futtervorräte ausreichend vorliegen, so dass schon etwas früher als bisher eingestallt werden könnte.

Aus Sicht der Grünlandbewirtschaftung wäre es wichtig, die Nachweide wie bisher konsequent auf allen Flächen durchzuführen. Jedes Kilogramm Futter, welches billig und in guter Futterqualität heuer noch direkt vom Grünland genutzt wird, schont die eingelagerten Vorräte für das kommende Jahr. Die Futterstrategie sollte durchaus nach dem Vorratsprinzip den möglichen Puffer für eventuell weniger ertragreiche Jahre vorsehen. Die Pflanzenbestände sollten auf 4 bis 7 cm Wuchshöhe vor dem Wachstumsende abgegrast werden. 

Wo es verkehrstechnisch möglich ist, bietet Nachweide viele Vorteile:

  • aus pflanzenbaulicher Sicht: Unkrautbekämpfung
  • tiergesundheitlich betrachtet: Bewegung und Sonne
  • ökonomisch gedacht: billiges Futter und Nährstoffkreislauf
  • aus Sicht der Konsumenten: belebte Kulturlandschaft.

Sind Wiesenflächen noch kräftig nachgewachsen und ist keine Nachweide möglich, so bietet sich bei einer Wuchshöhe von 15 bis 25 cm – auch wenn es von den Vorräten her nicht notwendig erscheint – noch ein Schnitt an, der dann als Ballensilage konserviert werden sollte. Eine späte Herbstsilage konserviert den „Drüberwuchs im Spätherbst“ noch ausreichend, sodass mittlere Futterpartien entstehen, die vom Jungvieh und den Mutterkühen gut verwertet werden können.

Dieses Futter siliert zwar nicht mehr so gut (weniger Zucker, meist etwas mehr erdige Verschmutzung), sollte aber gerade deswegen schon beginnend nach einer dreiwöchigen Einlagerung an das Jungvieh bzw. an die Mutterkühe verfüttert werden. Die Schnitthöhe sollte dabei auf 7 cm eingestellt werden.

Mulchen

Können die Biomasseressourcen im Herbst weder beweidet (Nachweide) noch siliert (Herbstsilage) werden, dann sollte es nicht verabsäumt werden, die noch stehende Biomasse zu mulchen. Die Grünlandbestände, insbesondere auch die Feldfutterbestände, sollten nicht höher als 5 bis 7, maximal 10 cm in den Winter gehen. Gehen sie höher in den Winter, so sterben bei starkem Pilz- und Bakterienbefall die Grünlandpflanzen größtenteils ab und „verschmutzen und vermiesen“ den heranwachsenden ersten Aufwuchs im neuen Grünlandjahr.

Bei geringen Futtermengen wird beim Mulchen die zerkleinerte Biomasse vollkommen in die Grasnarbe eingearbeitet. Sind die Bestände höher, so entsteht eine Mulchmatte, die bis zum Frühjahr vom Bodenleben nicht aufgearbeitet werden kann. Stehengebliebenes Futter oder auch Mulchmatten fördern den Mäusebesatz – auch das wäre ein wichtiger Grund, um das Futter vom Feld zu „räumen“.

Herbstdüngung auf Grünland

Aus pflanzenbaulicher Sicht sollten die wirtschaftseigenen Dünger (Stallmist, Jauche, Gülle, Kompost) in den Berglagen zwischen 20. und 30. Oktober ausgebracht werden, in Gunstlagen sollte spätestens Mitte November die Düngung abgeschlossen sein.

Die gesetzliche Frist bei der Herbstdüngung im Grünland liegt mit 30. November vor, danach sollte auf keinen Fall mehr Dünger ausgebracht werden. Die Mengen sollten für Gülle, Jauche und Kompost bei 10 bis 15 t/ha liegen, bei Frisch- oder Rottemist kann die Menge 20 t/ha betragen. Die Düngung muss mit dem Weidegang abgestimmt werden. Im heurigen nassen Herbst sollten zu nasse Wiesen und Weiden nicht mehr gedüngt werden. 

Kommentar von Univ. Doz. Dr. Karl BUCHGRABER

Die gegensätzlichen und extremen Wetterlagen in diesen Jahren fordern den Grünlandbauern zusätzlich. Es wird den Grünland- insbesondere den Bergbauern nicht leicht gemacht, ihre Flächen ordnungsgemäß und umweltgerecht zu bewirtschaften. Die Landwirte und ihr Vieh sind mittlerweile ein hohes Niveau bei den Futterqualitäten gewohnt, sodass kleine Abweichungen oft schon unangenehme Folgen haben.
Ich darf aber ein ehrliches Kompliment aussprechen: Das heurige, schwierige Jahr wurde wieder bestens genutzt, um aus dem Grünland ausreichend und inhaltsreiches Futter zu machen, was in diesem verregneten Jahr und auf den steilen Berglagen eine besondere Leistung ist. Je schwieriger die Verhältnisse, desto wichtiger ist das Wissen und der flexible Einsatz aller vorhandenen Möglichkeiten für die Bewirtschaftung. Bleibt immer dran!

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