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Abdriftvermeidung bei der Pflanzenschutzarbeit

Quelle: Landwirtschaftskammer Oberösterreich

Das Thema Abdrift wird weiterhin heftig diskutiert. In einem eigenen Projekt wurde die Problematik aufgearbeitet und es gibt dazu umfangreiches Informationsmaterial. Bei der Pflanzenschutzarbeit ist unbedingt darauf zu achten, dass eine Abdrift in Nachbarflächen vermieden wird.

Es gibt leider immer wieder Schäden durch Abdrift. Bei Herbiziden ist die Auswirkung v.a. im Randbereich der Nachbarflächen optisch leicht erkennbar. In den letzten Jahren gab es aber hier oft keine Auffälligkeiten, erst eine Laboranalyse hat dann Belastungen mit Pflanzenschutzmitteln (z.B. Terbuthylazin) festgestellt. Fungizid- oder Insektizidabdrift kann nur über Laboranalysen nachgewiesen werden. Funde gab es in den letzten Jahren v.a. in Kulturen, die kurz nach der Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln auf den Nachbarflächen geerntet wurden (Erdbeeren, Kräuter).
 
PSM-Abdrift von Mais in Dinkel 4.jpgAbdrift auf Nachbarflächen ist unbedingt zu vermeiden © Landwirtschaftskammer Oberösterreich/Köppl
 
Gemäß gesetzlichen Vorgaben dürfen bei der Pflanzenschutzarbeit keine negativen Auswirkungen auf Nachbargrundstücke eintreten (oö. Bodenschutzgesetz, Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch). Bei der Pflanzenschutzarbeit sind deshalb alle Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, damit Abdrift vermieden wird.

Welche Maßnahmen helfen?

Nach guter fachlicher Praxis dürfen bei der Verwendung von bester Technik (z.B. abdriftmindernde Düsen) Pflanzenschutzarbeit bis max. 5 m/s Wind (das sind ca. 18 km/h) durchgeführt werden. Ohne diese Technik, sind 3 m/s die Grenze. Angeführt finden Sie eine Tabelle, die hier unterstützen kann. Einige Wetterberichte sind schon auf die Pflanzenschutzmittelausbringung abgestimmt (z.B. spritzwetter.at), die Fa. Syngenta bietet auch eine eigene App (Spray Assist) an, wo der optimale Spritztermin unter den gegebenen Witterungsbedingungen abgefragt werden kann.

Im Fachhandel gibt es auch Windmesser, die eine Bestimmung der Windgeschwindigkeit auch ermöglichen. Gemessen wird die Geschwindigkeit auf Düsenhöhe.
 
Abdriftmindernde Düsen produzieren Tropfen mit einem größeren volumetrischen Durchmesser, dadurch sinken diese rascher in den Bestand ab und durchdringen ihn besser. Wie entlang von Oberflächengewässern wird empfohlen, bei sensiblen Kulturen in einem bestimmten Abstand (z.B. 20 m) den Druck und die Fahrgeschwindigkeit (z.B. 7 bis 8 km/h) zu reduzieren.
 
Der optimale Abstand der Düsen zur Zielfläche beträgt bei den meisten Düsen 50 cm. Oft wird dieser Umstand stark unterschätzt. Wird der Zielflächenabstand um zehn Zentimeter erhöht, kann die Abdrift bei schlechten Witterungsbedingungen um bis zu 100% steigen.
 
Entlang von kritischen Flächen wird empfohlen auch bei nur geringem Wind in deren Richtung die Ausbringung auf einen optimaleren Termin zu verlegen.
 
Versuche mit Spritzbrühezusätzen (z.B. Squall, Silwet Top) zeigen, dass gewisse abdriftmindernde Effekte erzielbar sind.
Windstärkentabelle.png
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  
 
 
Windstärkentabelle © Landwirtschaftskammer Oberösterreich/Köppl
 
Im direkten Bereich zu Nachbarflächen ist das Abschalten der äußeren Düsen eine Möglichkeit, Beeinträchtigungen zu vermeiden. Im Fachhandel werden spezielle Randdüsen angeboten. Mit diesen ist eine gute Wirkung bis zum Feldrand, wo manchmal ein höherer Unkrautdruck vorhanden ist, möglich. In besonders sensiblen Bereichen kann auch die Anlage eines Pufferstreifens Belastungen vermeiden helfen.
 
DSC 2869.jpgDurch Thermik können kleine Tropfen sehr weit
verfrachtet werden © Landwirtschaftskammer Oberösterreich/Köppl
 
Bei Verfrachtung über weite Strecken spielt die thermische Abdrift auch eine sehr große Rolle. Bei Temperaturen über 25°C und bei relativ feintropfiger Ausbringung steigt diese Gefahr sehr stark an. Unterschätzt wird auch vielfach, dass unter 50% relativer Luftfeuchte die Lebensdauer von v.a. feinen Tropfen sehr kurz ist und mit Thermik die Wirkstoffe weit verfrachtet werden können. Gefährdet sind v.a. Produkte auf Basis von Pendimethalin, Prosulfocarb und Clomazone. Bei sehr geringer Luftfeuchtigkeit kann auch die Wirksamkeit von Herbiziden sinken.
 
Wind-Schornsteinfahnen Ritzlhof 2017.jpgBei Windgeschwindigkeit über 5 m/s darf kein Pflanzenschutz
mehr durchgeführt werden. © Landwirtschaftskammer Oberösterreich/Köppl
 
Die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln ist auch in den späteren Abendstunden möglich, solange der Tau nicht einfällt und die Tröpfchen nicht abrinnen. In den Morgenstunden ist normalerweise auch weniger Wind aber vielleicht noch mehr Tau - hier besteht die Gefahr des Abrinnens der Tropfen und bei noch weicher Wachsschicht je nach Produkt Verätzungsgefahr.
 
Abdrift auf Nachbarflächen oder auch Feldraine und Gehölze ist unbedingt zu vermeiden. Auf Feldrainen oder in Blühstreifen befinden sich viele nützliche Insekten, die nicht beeinträchtigt werden dürfen. Auch eine Abdrift in benachbarte Bioflächen stellt den Bewirtschafter vor gröbere Probleme – die Fläche verliert den "Biostatus“, die Ware muss konventionell vermarktet werden und das betroffene Feldstück wird wieder zur Bio-Umstellungsfläche.
 
Sollte eine Abdrift in Nachbargrundstücke erfolgt sein, so ist der Grundbesitzer bzw. der Bewirtschafter unverzüglich darüber zu informieren.
 
Detaillierte Informationen zur Abdriftvermeidung wurden im Rahmen eines LE-Projektes erarbeitet. Abrufbar sind diese unter der Adresse Verminderung von Pflanzenschutzmitteleinträgen auf Nicht-Zielflächen | Landwirtschaftskammer Österreich (lko.at).
 
 
Alle Produkte zu diesem Thema finden Sie hier: Feldspritzenteile
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