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Hohe Zellzahlen bei Milchkühen erfolgreich verhindern

Quelle: Landwirtschaftkammer Oberösterreich

Eutererkrankungen sind immer noch im Spitzenfeld der Abgangsursachen in Österreich. Zudem kann Mastitis zu einem Bestandsproblem führen und hohe Kosten verursachen.

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Die Zellzahl ist der Maßstab für die Eutergesundheit. Eine gesunde Kuh weist einen Zellgehalt von unter 100.00 Zellen pro Milliliter Milch (Z/ml) auf, Erstlingskühe beispielsweise von 30.000 bis 50.000 Z/ml. Daher sollten diese bereits ab einem Zellgehalt von 100.000 Z/ml, bzw. Kühe ab der zweiten Laktation bei mehr als 200.000 Z/ml genau beobachtet werden. Je höher der Zellgehalt, desto mehr geht die Milchleistung zurück. 

Erhöhte Zellzahlen bedeuten, dass vermehrt Abwehrzellen produziert werden und sind somit ein Anzeichen für eine Infektion. Die Ursachen sollten so rasch als möglich aufgespürt werden, um vor allem die Ansteckung anderer Tiere zu verhindern und Sanierungs- und Behandlungsmaßnahmen einzuleiten.
 
 
Zitzendippen verhindert das Eindringen
von Erregern in der Zwischenmelkzeit
© Landwirtschaftskammer Oberösterreich/Wolkerstorfer

Euterentzündung als Faktorenkrankheit

Die Mastitis wird auch häufig als Faktorenkrankheit bezeichnet, d.h. mehrere negative Einflussfaktoren ermöglichen den Erregern das Eindrigen in das Euter und ihre krankmachende Wirkung auszuüben. Wichtige Einflussfaktoren sind die Umwelt, wie zum Beispiel Haltung, Klima, Stallhygiene, Fütterung, Melkarbeit und die Technik. Kühe die durch diese Einflüsse oder Verletzungen geschwächt sind, haben eine geringere Abwehrkraft.

Verschiedene Erreger lösen Infektionen aus

Man unterscheidet zwischen euterassoziierten Erregern (leben im Euter) und Umwelterregern. Als erstere gelten vor allem Stphylococcus aureus und Streptococcus agalactiae. Staph.aureus ist ein häufiger, gefährlicher und ansteckender Mastitiserreger. 

Umweltassoziierte Keime "verirren" sich in die Milchdrüse und dringen hauptsächlich während der Zwischenmelkzeit ins Euter ein. Sie stammen zum Beispiel von unsauberen Liegeflächen, lagern sich an der äußeren Öffnung des Zitzenkanals ab und vermehren sich dort schnell. Dadurch können sie unter Umständen den ganzen Kanal besiedeln und so auf die Milchdrüse übergreifen. Zu diesen Erregern zählen unter vielen anderen auch Staphylokokken, Streptokokken und Escherichia coli (für die lebensbedrohlichen Euterentzündungen, die so genannte Colimastitis verantwortlich). Einmal ins Euter eingedrungen, können sich Matitiserreger in der Milch vermehren. Sie setzen dabei Giftstoffe frei oder zerstören Eutergewebe, was wiederum die körpereigene Abwehr auf den Plan ruft - die Zellzahlen steigen.
 
Wichtiger als Therapieversuche und Wundmittel sind Maßnahmen, den Bestand möglichst gesund zu machen (Besandessanierung) und so zu erhalten. Die Sanierung erfordert höchste Konsequenz und Ausdauer, denn ein Effekt ist erst nach nach zwölf bis achtzehn Monaten zu erwarten. Ziel ist es, den Bestand als einen Patienten zu sehen, das heißt gesunde Tiere gesund zu erhalten, leicht oder erst kurzfristig erkrankte Tiere zu heilen und unheilbar chronisch erkrankte Kühe aus dem Stall zu nehmen. Das setzt die Optimierung aller Faktoren voraus, die mit der Eutergesundheit in Verbindung stehen. Ein optimales Lebensumfeld ist zudem Grundlage für jegliche Therapie, da diese immer auch auf die körpereigene Abwehr und die Selbstheilungskräfte angewiesen ist. Die Besandesbetreuung eines Tierarztes sollte dann dazu dienen, die Herde gesund zu halten. Nur so lässt sich langfristig die Mastitis aus dem Betrieb verbannen. 

Noch ein Tipp zum Schluss. Betriebe, die rasch ihren Kuhbestand durch Zukauf aufstocken, sind einem gewissen Risiko ausgesetzt, infizierte Tiere in die Herde zu bekommen -  besonders durch den Zukauf von Kühen ab Hof. Machen Sie bei melkenden Kühen auf alle Fälle einen Schalmtest oder eine Bakteriologische Untersuchung. Die größtmögliche Sicherheit haben Sie beim Zukauf kontrollierter Jungkühe bei den Zuchtviehversteigerungen der Rinderzuchtverbände. Bei Verfütterung von Zellzahlmilch an weibliche Kälber laufen Sie Gefahr auch die eigene Bestandsergänzung schon frühzeitig mit Krankheitserregern zu infizieren. Bei Fragen zur Eutergesundheit steht Ihnen die Rinderberatung der LK OÖ zur Verfügung.
 

Vorbeugungsmaßnahmen rund um das Euter:

  • Melkhandschuhe verwenden
  • Vormelken
  • Holzwolle, Euterpapier/Tuch mit Desinfektionsmittel im Einwegverfahren verwenden
  • Zitzen dippen
  • Zwischendesinfektion der Melkzeuge mit Peressigsäure
  • Regelmäßige Kontrollen - Schalmtest, bakteriologische Untersuchungen
  • Gezielte Behandlungen nach BU zum Trockenstellen
  • Therapieresistente Kühe ausmerzen

 

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