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Stempeln, Verladen und Transport gut durchdacht - nur kein Stress!

Quelle: landwirt.com

Die letzten Stunden vor der Schlachtung beeinflussen die Fleischqualität entscheidend. Lesen Sie hier, wie Sie Ihre schlachtreifen Schweine richtig kennzeichnen, verladen und transportieren. Ganz ohne Aufregung.

Gute Fleischqualität beginnt mit der rechtzeitigen Kennzeichnung der Schweine. Laut Tierkennzeichnungsverordnung und AMAGütesiegel-Richtlinie müssen Schweine spätestens 30 Tage vor der geplanten Schlachtung mit einem Stempel tätowiert werden. Der Stempel besteht aus zwei Zeilen. In der ersten Zeile steht ein „AT“, danach der Bundesländercode und drei bis vier Ziffern der LFBISNummer. In der zweiten Zeile stehen die restlichen Ziffern der LFBIS-Nummer und eventuell das AMA-Symbol „AA“.

Landwirte schlagstempeln ihre Tiere ungern, weil dadurch Unruhe im Stall entsteht. Aber: Es gibt keine Alternative dazu. Jeder Bauer will, dass seine angelieferten Schweine identifiziert und bezahlt werden. Gleichzeitig muss die Rückverfolgbarkeit zum Herkunftsbetrieb nachvollziehbar sein. Durch die rechtzeitige Stempelung kann sich der tätowierte Körperteil regenerieren, damit keine blutunterlaufenen Stellen am Schlachtkörper zurückbleiben. Der Konsument möchte nicht, dass sein Kotelett oder Schnitzel durch Blutreste dunkel verfärbt ist.

Beachten Sie folgende praktischen Tipps zur Tätowierung:

  • Stempeln Sie die Ferkel ab 31kg beim einstallen in den Maststall.
  • Positionieren Sie sich am Trog oder an der schwenkbaren Buchtenabtrennung. Lassen Sie die Tiere zu scih kommen. Sie bekommen links und rechts den Stempelaufdruck und werden danach auf die andere Seite der Box getrieben.
  • Öffnen Sie die Buchtentür und lassen Sie die Schweine herauslaufen. Beim Zurücktreiben stempeln Sie die Tiere.
  • Stempeln Sie spät am Abend, dann sind die Schweine ruhiger.
  • Montieren Sie einen Viehzeichenstift auf dem Stempel oder Kissen.
  • Zählen Sie die Stempelungen mit - so können Sie später überprüfen, ob Sie alle Schweine erwischt haben.
  • Treiben Sie die Schweine vom Vormast- in den Endmaststall, so kann der Schlag mit dem Tätowier-Stempel gleich dazu dienen, die Tiere voranzutreiben.

 

Kontrollieren Sie, ob der Tätowier-Stempel vollständig ist. Tauchen Sie die Ziffern nach jedem Stempelvorgang erneut in ausreichend Farbe ein. Achten Sie darauf, die Tusche nicht zu kalt aufzubewahren, sonst wird sie dickflüssig. Stempeln Sie Ihre Tiere niemals ohne Tusche. Schlagen Sie nur einmal auf eine Stelle. Wenden Sie beim Stempelvorgang mäßigen Druck an. Vermeiden Sie rostige, stumpfe oder verschmutzte Ziffern. Reinigen Sie nach getaner Arbeit das Farbkissen, den Stempel und die Ziffern mit einer Drahtbürste.

Schweine ausnüchtern

Nüchterne Tiere lassen sich leichter verladen als angefütterte. Schweine mit leerem Magen sind agiler, neugieriger und instinktiv auf Futtersuche. Sattgefressene Tiere dagegen sind träge. Angefütterte Schweine bleiben während des Treibvorganges gerne stehen, um zu koten. Sie verschmutzen die Treibwege, den LKW und die anderen Tiere. Viele Beschauorgane sehen die verschmutzten Tiere am Schlachthof als Hygieneproblem.

Halten Sie eine Nüchterungszeit von zehn bis zwölf Stunden bis zum Verladen ein. Bei einer geplanten Verladung um vier Uhr früh wird am Abend zuvor nicht mehr gefüttert. Werden die Schweine ad libitum gefüttert, müssen Sie die Zeit für das Leerfressen des Troges einberechnen. Befüllen Sie den Automaten das letzte Mal zu Mittag.

Werden die Tiere länger als 24 Stunden ausgenüchtert, besteht die Gefahr, dass der Anteil an DFD-Fleisch steigt. Dieses qualitativ mangelhafte Fleisch ist dunkel, fest und trocken (englisch: dark, firm, dry). Ein Verlust von Körpersubstanz tritt ab einer Nüchterungszeit von 18–24 Stunden ein.

US-Forscher haben in einem Versuch mit über 1.500 Schlachtschweinen den Einfluss der Nüchterungszeit auf die Fleischqualität untersucht. Sie fanden heraus, dass sich eine ausgedehnte Nüchterungszeit positiv auf die Fleischqualität auswirkt. Der Körper baut in der Zeit, in der die Tiere keine Nahrung aufnehmen, Zuckerreserven in den Muskeln und in der Leber ab. Dadurch sinkt der pH-Wert des Fleisches weniger stark ab. Der hohe pH-Wert führt zu einem besseren Wasserbindungsvermögen.

Aus ökonomischen Gründen rentiert es sich nicht, die Schweine unmittelbar vor dem Transport zum Schlachthof zu füttern, weil dieses Futter nicht mehr zum Fleischansatz genutzt werden kann. Am Schlachthof führt die Entsorgung des Magen-Darm-Inhaltes zu unnötigen Kosten.

Stressfrei verladen

Markieren Sie die schlachtreifen Schweine und notieren Sie die Stückzahl pro Box. Füllen Sie den Lieferschein am besten schon vor Beginn des Verladens aus. Bereiten Sie Treibhilfen und Verladevorrichtungen für den Einsatz vor. Schweine laufen gerne nebeneinander in Gruppen zu drei bis sieben Tieren. Der ideale Treibgang ist 85–150 cm breit, leicht steigend und möglichst geradlinig im Verlauf. Eckige Verengungen bremsen die Tiere, wogegen schräg zulaufende Wege den Verladevorgang verflüssigen. Bei langen Gängen macht der Einbau von Rücklaufsperren Sinn. Stufen, Spalten oder scheppernde Schachtabdeckungen verunsichern die Tiere. Achten Sie darauf, dass der Boden des Treibganges trocken und rutschfest ist. Stroh, Sägemehl oder Quarzsand fördern die Trittsicherheit. Treibwege mit Betonspalten erweisen sich als praktisch, weil sie leicht sauber zu halten sind. Bei Regen, Schneefall oder Wind macht sich eine Überdachung des Verladeortes bezahlt. Weder der Landwirt noch das Vieh sind gerne in der ohnehin unangenehmen Situation auch noch der Witterung ausgesetzt.

Treibwege beleuchten

Schweine laufen dem Licht entgegen, sie dürfen aber nicht geblendet werden. Leuchten Sie die Treibwege gleichmäßig aus und vermeiden Sie Schattenbildung. Stark wechselnde Licht-Schatten-Verhältnisse verängstigen die Tiere, weil sie den Boden nicht mehr einschätzen können. Schweine sehen nicht besonders gut. Daher ist eine gute Ausleuchtung der Wege wichtig, um den Tieren Sicherheit zu geben.

Regeln zum Tiertransport

Viele Landwirte transportieren ihre Schweine selbst zum Schlachthof. Bis 50 km Entfernung gelten folgende gesetzliche Regeln:

  • Halten Sie die Beförderungsdauer möglichst kurz.
  • Die Transportmittel sowie Ver- und Entladevorrichtungen müssen so gebaut sein, dass den Tieren Verletzungen und Leiden erspart werden: das heißt eingestreute Liegefläche (zB Sägespäne), Abdeckung vor Regen, Schnee und praller Sonne.
  • Die Transporteure müssen qualifiziert im Umgang mit Tieren sein.
  • Wenden Sie keine Gewalt an.
  • Kontrollieren Sie das Wohlbefinden der Tiere regelmäßig.
  • Achten Sie auf eine Bodenfläche von mindestens 0,5 m²/Tier für ein 100 kg-Schwein (Richtwert: 235 kg/m²).
  • Beim Transport von wenigen Tieren muss die Fläche abgeteilt werden, damit die Tiere während der Fahrt nicht hin- und hergeschleudert werden.
  • Zuchten, Mastschweine und Spanferkel dürfen gemeinsam transportiert werden, sofern  ihre Bereiche im Transportmittel abgeteilt werden können.
  • Schweine müssen transportfähig sein. Sie dürfen keine großen wunden oder Organvorfälle haben. Die Tiere müssen schmerzfrei sein und sich ohne Hilfe bewegen können.
  • Führen Sie einen Viehverkehrsschein mit. Für Landwirte, dei ihre eigenen Schweine weniger als 50 km weit transportieren, ist dies Vorschrift kein Muss, aber eine Empfehlung.

 

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