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Gräser-Bekämpfung mit Streuer

Quelle: landwirt.com

Das Bastard-Raygras (Lolium boucheanum) ist in einigen Grünlandregionen ein Problem geworden. Es ist nicht winterhart und eigentlich eine Pflanze des Feldfutterbaues.

Das Bastard-Raygras ist nur für den intensiven Feldfutterbau geeignet, wo es Erträge von 150 dt Trockenmasse und darüber liefern kann. Es kann starke Horste bilden, die bis zu einem Meter hoch werden. Im Dauergrünland ist es jedoch unerwünscht, da es speziell bei später Nutzung alle anderen Gräser verdrängt.

Hohes Vermehrungspotenzial

Das Bastard-Raygras ist eine natürliche Kreuzung von Deutschem Weidelgras (auch Englisches Raygras) und dem Welschen Weidelgras (auch Italienisches Weidelgras genannt).

Im Vergleich zum Welschen Weidelgras (Lolium multiflorum) ist das Bastard-Raygras (Lolium-Hybrid) etwas winterhärter. Die Verbreitung ist meist nicht auf eine gezielte Aussaat, sondern vorrangig auf das hohe „Selbstaussaatvermögen“ zurückzuführen.

Das Bastard-Raygras ist ein rasch wüchsiges Obergras und hat zwei typische Eigenschaften. Es besitzt keine ausgesprochene Winterruhe, wodurch in Föhnlagen und vor allem zu Frühlingsbeginn ein schnelles Wachstum erfolgt. Dadurch haben andere Gräser mit ausgeprägter Winterruhe einen Konkurrenz-Nachteil. Hinzu kommt die hohe Konkurrenzkraft dieses Obergrases, wodurch bei entsprechender Düngung letztlich alle anderen Gräser (nicht nur die Unter gräser) verdrängt werden. Zusätzlich hat das Bastard-Raygras ein hohes samenbürtiges Vermehrungspotenzial.

Einen hohen Futterwert erreicht das Gras nur bei intensiver und sehr früher Nutzung, wobei der Bastard“ dann letztlich alleine übrig bleibt. Der Landwirt ist bei der Nutzung gezwungen sich seinem Wachstumsrhythmus anzupassen, da es ansonsten sofort überständig wird. 

Das Bastard-Raygras hat aufgrund seiner Abstammung aus dem atlantischen Klimabereich mit feuchtwarmen Sommern und milden Wintern eine geringe Winterhärte. Es gedeiht nur in milden Lagen und verträgt verdichtete Böden und auch südexponierte Lagen schlecht.

Nach strengen bzw. schneereichen Wintern (Schneedecke über drei Monate) wird es stark geschwächt, wodurch es gerne auswintert und die Bestände dann im Frühjahr vorerst sehr lückig aussehen. Aufgrund des hohen Samenpotenzials kommt es aber auch nach Auswinterungsschäden meist wieder.

Auswinterungsgefahr besteht vor allem durch Schneeschimmelbefall. Insbesondere dann, wenn das Bastard-Raygras zu hoch in den Winter geht, wie dies nach Föhneinbrüchen im Spätherbst mit noch entsprechenden Wachstumsschüben oft der Fall ist. Die entstehenden Lücken werden dann meist
mit Löwenzahn, Gemeiner Rispe, Kriechendem Hahnenfuß oder Weißklee gefüllt.

Knaulgras oder Deutsches Weidelgras bevorzugen

Am Dauergrünland duldet das Bastard-Raygras keine Konkurrenz. Dazu kommt, dass das Bastard-Raygras durch sein schnelles Wachstum rasch altert, d.h. keine Nutzungselastizität besitzt. Es ist bezüglich des Nutzungszeit - punkts quasi ein „Minutengras“. Sofern witterungsbedingt der optimale Schnittzeitpunkt nicht eingehalten werden  kann, kommt der Bastard schnell in die Blüte und verholzt dann rasch.

Für eine intensive Nutzung des Dauergrünlandes sollte dem Deutschen Weidelgras der Vorzug gegeben werden, da es als Untergras nicht ganz so konkurrenzstark ist und auch nicht soleicht auswintert. Ferner sind die meisten Sorten auch rasenbildend, wodurch es insbesonders bei Beweidung eine dichte Grasnarbe bildet.

In raueren oder auch trockeneren Lagen hat sich auch das Knaulgras (späte Sorten) als Leitgras sehr gut bewährt. Es ist nicht ganz so stickstoffbedürftig und verträgt ebenfalls eine vier- bis fünfmalige Nutzung. Wenn dem Knaulgras der Standort zu feucht ist, sollte auf diesen Standorten anstelle vom Knaulgras auch der Wiesenfuchsschwanz als Leitgras forciert werden. Der Wiesenfuchsschwanz ist rasenbildend, vielschnittverträglich, aber ein reines Mähgras und nur sehr bedingt weidetauglich. Ferner blüht er von allen Gräsern als erster und verholzt im Frühjahr sehr rasch. Deshalb sollte vor allem der erste Aufwuchs zeitgerecht genutzt werden, damit die Folgeaufwüchse ausreichend Blattmasse bilden.

Im Frühjahr kommt daher nur ein Eingras- oder Silierschnitt in Frage. Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass Grünlandmischungen kein Bastard-Raygras (auch nicht in Nachsaatmischungen) enthalten. Eine Einwanderung über Samenanflug kann nur durch dichte Grasnarben verhindert bzw. gelindert wird. Hat das Bastard-Raygras einmal Fuß gefasst, wird es durch seine intensive Samenproduktion immer wieder versuchen sich zu etablieren. In Gunstlagen ist eine Intensivierung durch fünf- bis sechsmalige Nutzung vor der Blüte denkbar, um das Ertragspotenzial auszuschöpfen. Gemeinsam mit Ladino-Weißklee wäre dies quasi eine Art Feldfutterbau. Da das Bastard-Raygras aber nur bei intensiver Düngung und früher  Nutzung sein Ertragspotenzial entfalten kann, wird es bei Betrieben mit mittlerer Nutzungsintensität oftmals als lästiges Ungras empfunden, welches zur Entstehung eines instabilen Grünlandes beiträgt.

Bekämpfung ist schwierig

Eine direkte Bekämpfung des Bastard-Raygrases ist schwierig und nur mit dem Rotowiper-Abstreifverfahren unter Einsatz von Glyphosaten (z.B. Roundup-Ultra) möglich. Anschließend ist eine sofortige Nachsaat zur Schließung der Lücken erforderlich, wobei in Gunstlagen bevorzugt das Deutsche Weidelgras (frühe, mittlere und späte Sorten) und eventuell späte Knaulgrassorten sowie etwas Weißklee (hochwüchsige Sorten) nachgesät werden sollten. Dabei sind z.B. weidelgras- oder knaulgrasbetonte Nachsaatmischungen empfehlenswert. Die Sortenbeschreibungen sollten beachtet werden.

Eine weitere Variante wäre eine Neuansaat, eventuell durch Einsatz einer Umkehrrotoregge. Damit wird ein ideales Saatbett geschaffen und es wird keine tote Erde nach oben gebracht. Das konkurrierende Samenpotenzial, welches vorrangig in den oberen 2 cm des Bodens enthalten ist, wird weitgehend vergraben. Bei der Neuansaat besteht auch die Chance die konkurrenzschwache
Wiesenrispe als wichtigstes Untergras wieder zu etablieren. Dabei hat sich die getrennte Ansaat (zuerst wird die Wiesenrispe und 14 Tage später das restliche Saatgut ausgebracht) bewährt. Wichtig ist ein feinkrümeliges Saatbeet und ein Anwalzen des Saatgutes mittels Profilwalze.

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